1. fotografische Geburtsbegleitung



Anni Carolina
 
Das Warten hat ein Ende!

Ich freue mich so sehr darüber, Euch heute meine Herzensangelegenheit vorstellen zu dürfen.

Wie bereits erwähnt, folgt neben dem Video dieses unvergesslichen Tages nun auch das Feedback der Mama. So rührende Zeilen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. 

In dieser Nacht ist für mich einer meiner größten Wünsche in Erfüllung gegangen. 

Ich bin so unendlich dankbar dafür!



Geburtsfotografie- oder der Weg zu den wertvollsten Bildern des Lebens

Bis vor wenigen Monaten noch war ich der festen Überzeugung, dass Geburten, so einzigartig sie auch sind, kein Ereignis darstellten, dass man in Bild oder Ton festhalten sollte.

Im Sommer 2018 war ich hochschwanger mit meinem zweiten Kind und wusste daher, wie eine Geburt verlaufen kann, inklusive aller schönen, lauten und vielleicht auch peinlichen Momente.

Im Geburtsvorbereitungskurs gab es unter den Frauen rege Diskussionen, wer alles bei einer Geburt im Kreissaal dabei sein darf und wer eben nicht. Zwar schauten wir alle gerne Babysendungen im Fernsehen, aber selbst einen Fotografen oder sogar ein ganzes Kamerateam bei der eigenen Geburt dabei zu haben, kam für keine Frau in Frage. 

Es kamen Fragen auf: Kann die Frau sich überhaupt noch auf sich und die Geburt konzentrienen? Ist das nicht zu privat um, es mit fremden Menschen teilen zu wollen? Was passiert in Momenten, in denen eine Geburt nicht nach Plan läuft? Hält so ein Kamerateam oder Fotograf auch solche Momente schonungslos fest? Angesichts der Unplanbarkeit jedes einzelnen Geburtsverlaufes kamen berechtigte Sorgen hinzu. Die Fotografen sehen intimste Stellen einer Frau, die mitunter noch nicht einmal der eigene Mann bei der Geburt zu Gesicht bekommt. Und viel größer war die Sorge, dass die ja doch fremden Personen nach der Geburt mit den peinlichen oder lauten Momenten hausieren gehen.

Meine Beleghebamme Benita stand dem Ganzen jedoch äußerst offen gegenüber und bestärkte meinen Mann und mich darin, auf jeden Fall eine Kamera mit in den Kreissaal zu nehmen, um die ersten magischen Momente nach der Geburt festzuhalten. „Diese Augenblicke wird euch niemand wieder geben, die ersten Blicke zwischen den Eltern und ihrem Kind sind so besonders.“
Wie Recht sie doch hat.

Im August 2018 hielt ich in meiner Frauenarztpraxis plötzlich einen Flyer einer Fotografin in der Hand, die Neugeborenenfotos anbot. Da ich mich darum noch nicht gekümmert hatte, zückte ich mein Handy und begann im Wartezimmer auf der Seite „LiebstesKind Fotografie“ von Linda Klohr zu stöbern.

Die Bilder und Texte gefielen mir; so sehr, dass ich mich durch alle Rubriken las. Eine davon ist mir jedoch besonders aufgefallen:


HERZENSANGELEGENHEIT


Hinter diesem Link verbarg sie sich, wieder, die Geburtsfotografie. Ich gab der Sache eine Chance und begann zu lesen und ohne es zu merken, floßen meine Tränen. Einfach so, mitten im Wartezimmer der Frauenarztpraxis.

Lindas Worte haben etwas in mir ausgelöst, mich abgeholt und mitgerissen. Plötzlich waren alle meine Vorbehalte verschwunden, die ich noch wenige Wochen zuvor gegen das Thema Geburtsfotografie hegte. Lindas Worte waren ehrlich und gefühlvoll. Sie berichtete von ihren eigenen Geburten, von ihrer wundervollen Beleghebamme, die auch meine Geburt begleiten sollte und schon beim Lesen des Textes entstand eine Vertrautheit zwischen uns Frauen, die für mich besonders war. Noch während ich in der Praxis wartete entstand in mir auf einmal der Wunsch, Linda in der Umsetzung ihres Projektes der Geburtsfotografie zu unterstützen.

Nach Rücksprache mit meinem Mann, der ja auch zwangsläufig Teil des Projektes werden sollte, schrieb ich Linda an. Es entstand sofort ein toller Austausch und in den folgenden Tagen wuchs mein Wunsch mit ihr zu arbeiten stetig an. Linda war immer sehr herzlich und überließ mir stets die Entscheidung, ob und wie weit wir das Projekt zusammen gestalten wollen. Ich fühlte mich zu keinem Zeitpunkt unter Druck gesetzt oder hatte den Eindruck, dass Linda lediglich ein Versuchsobjekt für ihre Arbeit suchte, im Gegenteil.

Linda geht es bei ihrer Arbeit immer um die Frau, die Familie und ihre Wünsche und Bedürfnisse. Sie nimmt sich zurück, hält sich im Hintergrund, sodass man ihre Anwesenheit oftmals gar nicht mitbekommt.

Meiner Familie und Benita erzählte ich von meinem Vorhaben, die Geburt meines Babys fotografisch begleiten zu lassen. Die Reaktionen waren äußerst positiv und alle haben sich gewünscht, ihre Geburten rückblickend auch hätten begleiten zu lassen. Da Benita auch Linda während der Schwangerschaft und Geburt betreut hat, hat sie sich sichtlich gefreut. Bei jedem Kontrolltermin in der Hebammenpraxis schauten wir der Geburt voller Vorfreude entgegen.

Und so warteten wir die letzten Wochen bis zum Geburtstermin. Ich habe Linda stets auf dem Laufenden gehalten, denn auch sie war ab sofort, wie auch meine Hebamme, in einer Art Rufbereitschaft.

Am 24.09.2018 war es soweit. Als am Abend ein leichtes Ziehen einsetzte, welches auch unter der heißen Dusche nicht verschwinden wollte, rief ich meine Beleghebamme Benita an, die mich sofort mit den Worten begrüßte: „Na, wollen wir heute Nacht dein Kind zusammen bekommen?“ Sie schaute wenige Minuten später bei uns vorbei und wir entschieden schnell, dass wir gemeinsam mit meinem Mann in die Klinik fahren. 

Benita rief Linda an, die Geburt steht bevor und sie kann ebenfalls in die Klinik fahren. Noch während des Gespräches wusste ich, dass es sehr knapp werden würde. Ich spürte, dass die Geburt nicht lange dauern wird.

Im Krankenhaus waren an diesem Abend alle Kreissääle. „Bei Vollmond wollen immer viele Kinder auf die Welt.“ wurde mir von einer Schwester versichert. Wir entschieden uns zunächst für das Aufnahmezimmer, bis ein Kreissaal frei werden würde. Doch in diesen haben wir es dann nicht mehr geschafft. Mein Baby wollte schneller zu uns.

Um 21:08 Uhr, gerade einmal 30 Minuten nachdem wir uns entschieden ins Krankenhaus zu fahren, war unser zweites Kind geboren, ohne Kreissaal, ohne Arzt und leider auch ohne Linda, die es in diesen wenigen Minuten nicht ins Krankenhaus schaffen konnte. Somit erlebten mein Mann und ich nur mit Benita unsere kleine Hausgeburt im Aufnahmezimmer des Kreissales.

Wenige Minuten nach der Geburt betrat Linda ganz leise das Zimmer, meine kleine Tochter lag auf meiner Brust. Es ist ein schönes Gefühl, eine vertraute Person bei sich zu haben, die einem auch noch die schönsten Momente des Lebens für die Ewigkeit festhält. Linda gehörte bereits seit Wochen zu mir, wie Benita. Ich vertraute ihr und ihrer Arbeit und gab ihr bereits im Vorfeld die freie Entscheidung über die Umsetzung der fotografischen Begleitung.

Die folgenden Stunden habe ich Linda kaum mitbekommen. Viel zu sehr waren mein Mann und ich mit der Bewunderung unseres Babys beschäftigt. Linda arbeitet äußerst leise und immer aus dem Hintergrund. Sie beobachtete und fing einzigartige Momente ein, wie ich später feststellen sollte. In dieser Nacht verabschiedeten wir uns so herzlich wie es nur ging. Das Erlebnis dieser wunderschönen Geburt hat uns alle bewegt. Noch heute, Wochen später, reden wir so gerne darüber.

Wenige Wochen nach der Geburt erhielt ich die Bilder und ein Videozusammenschnitt der Geburt. Ich wollte bewusst vorab keine Bilder sehen um mir die Vorfreude zu erhalten und in dem Moment, als ich die Bilder im Video das erste Mal sah, kullerten meine Tränen erneut.

Ich kann nicht in Worte fassen, wie gerührt und bewegt ich von dem Ergebnis der Bilder war und auch jetzt noch bin. Ich schaute mir das Video unzählige Male an und konnte einfach nicht aufhören zu weinen vor Freude. Ich habe Momente aus einem neuen Blickwinkel sehen dürfen, Momente, an die ich mich nicht mehr erinnerte und Emotionen die in den Bildern so ausdrucksstark festgehalten wurden, dass man sie nur mit einem Wort beschreiben kann:
LIEBE.

 

Liebe Linda,

noch im Juni konnte ich mir nicht vorstellen, eine fremde Person bei der Geburt meiner Anni dabei haben zu wollen. Jetzt bin ich so dankbar darüber, dass dein Flyer in der Frauenarztpraxis, deine liebevollen Worte auf deiner Internetseite und dein unglaublich liebevolles Wesen uns auf so schöne Art und Weise zusammen gebracht hat. Ich muss dir genauso danken, wie Benita. Ihr beide habt mir (und auch Tobias) das wohl schönste Geschenk der Welt bereitet: UNSERE ANNI

Deine Bilder sind für mich so kostbar, dass ich sie wie einen Schatz aufbewahre und die Tränen aller, die dein Video bereits sehen durften sind auch für mich ein Zeichen, dass die Umsetzung deiner Herzensangelegenheit ein voller Erfolg ist und mehr Frauen dem Thema offengegenüber stehen, als bisher gedacht. Ich freue mich bereits auf die Reaktionen meiner Tochter, wenn sie dieses Video in ein paar Jahren selbst anschaut.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du noch viele Geburten begleiten darfst und Familien mit den wertvollsten Bildern des Lebens beschenken darfst.

Fühl dich fest umarmt.

Silvana 


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